Projekte

elbwærts 2025

Unsere Sehnsucht nach Frieden bleibt ungebrochen - besonders in diesem Jahr, das im Zeichen der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren steht. Mit der Emotionalität der Musik greifen wir dieses ewig aktuelle Thema auf. Die Musicalischen Friedensseuffzer von Erasmus Kindermann laden zu unserem Neujahrskonzert im Januar ein. Grimmelshausens groteske Satire Simplicissimus in Kombination mit Musik aus dem 30jährigen Krieg lässt uns im Herbst eintauchen in die Wirren dieser Zeit. An Englishman abroad berichtet von geflohenen Musikern im englischen Bürgerkrieg und dessen Auswirkungen auf die Musik. In Poeticall Musicke erklingt eine originale Viola da gamba aus der Werkstatt des Geigenbaumeisters G.P, Maggini in Brescia. Das Instrument von 1585 trägt in Anspielung an das Geburtsjahr des großen Komponisten den Beinamen die „Schützgambe“. Und natürlich darf auch unser Georg Philipp Telemann nicht fehlen! Im Konzert Ferne Fürsten beleuchten wir die Rezeption seiner Musik an fremden Höfen.

elbwærts 2025 wartet auch in seiner mittlerweile 12. Ausgabe mit spannenden Programmen voller musikalischer Raritäten auf, die andernorts in Hamburg nicht zu hören sind.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Simone Eckert

Mit freundlicher Unterstützung

Hubertus Wald Stiftung
Behörde für Kultur und Medien
Hamburger Telemann Gesellschaft
Eintritt: 20.-/ ermäßigt 15.-
Musicalische Friedensseuffzer

Freitag, 10. Januar 2025, 19:00

Kriegerische Konflikte sind so alt wie die Menschheit selbst. Unter den traumatisierenden Eindrücken des 30jährigen Kriegs und seiner verheerenden Folgen entstanden die meisten Kompositionen dieses Programms. Martin Luther hat die sehsüchtige Bitte um Frieden so eindrücklich in Wort und Musik gesetzt in seinem Choral Verleih‘ uns Frieden gnädiglich. Dieser verbreitete sich rasant schon in zahllosen Kompositionen seiner Zeitgenossen bis hin zu Bach. Mit der aktuellen Bearbeitung des Hamburger Komponisten Karsten Gundermann schlägt das Programm die Brücke in die Gegenwart.

mit
  • Hanna Zumsande, Sopran
  • Hamburger Ratsmusik
    • Christoph Heidemann, Barockvioline
    • Ulrich Wedemeier, Laute & Anke Dennert, Cembalo/Orgel
    • Simone Eckert, Diskant-/Bass-Viola da gamba und Leitung

Poeticall Musicke

Samstag, 15. Februar 2025, 19:00

Sonst nur in Museumsvitrinen zu bewundern, hier aber quicklebendig auf der Bühne: Ein Instrument erzählt von seiner 400jährigen Geschichte. Das Programm dieses Konzerts geht auf Spurensuche einer Viola da gamba aus der Werkstatt des Brescianer Geigen- und Gambenbauers Giovanni Paolo Maggini, welche Musik ursprünglich dafür komponiert wurde und wie das Instrument die Jahrhunderte überlebt hat. Werke von T. Hume, D. Ortiz, G. Frescobaldi, A. Kühnel, J.G. Lang, Karsten Gundermann

mit
  • Hamburger Ratsmusik
    • Simone Eckert, Viola da gamba
    • Ulrich Wedemeier, Laute
    • Anke Dennert, Cembalo

Ferne Fürsten – G.P. Telemann am Hof zu Zerbst

Samstag, 28. Juni 2025, 19:00

In der kleinen anhaltinischen Residenz Zerbst wurde 1729 Prinzessin Sophie Auguste Friederike geboren, die sich später als Zarin Katharina II. die Große von Russland krönen ließ. An derselben Residenz wirkte der Komponist Johann Friedrich Fasch als Hofkapellmeister, der G.P. Telemann in einem Briefwechsel verbunden war und der dessen Werke in Zerbst aufführte: einmal mehr ein Beispiel für die Strahlkraft des Hamburger Komponisten bis hin in ferne Fürstentümer.

in Kooperation mit Hamburger Telemann Gesellschaft und KomponistenQuartier

mit
  • Isabel Schicketanz, Sopran
  • Hamburger Ratsmusik
    • Christoph Heidemann, Iris Maron, Barockvioline
    • Ulrich Wedemeier, Laute
    • Anke Dennert, Cembalo
    • Simone Eckert, Viola da gamba und Leitung

Der abenteuerliche Simplicissimus

Donnerstag, 25. September 2025, 19:00

Deutschland im 17. Jahrhundert: zerrüttet vom nicht enden wollenden Dreißigjährigen Krieg, die Städte verwüstet, ganze Landstriche entvölkert, die Menschen ausgehungert und zu Tausenden hinweggerafft durch Seuchen wie die Pest. Das Land braucht mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Kriegsfolgen zu erholen.

Diese dunkle Zeit hat vielfältige Spuren in Kunst und Alltagsleben hinterlassen - von sowohl programmatischer als auch subtiler und filigraner Ensemblemusik bis hin zu großen Werken der Dichtkunst. In seinem Schelmenroman Der abenteuerliche Simplicissimus, erschienen 1669, schilderte Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1625–1676) auf grotesk satirische Weise die Wirren und Gräuel des Krieges und schuf damit den ersten bedeutenden Roman der deutschen Literatur.

mit
  • Peter Bieringer, Rezitation
  • Hamburger Ratsmusik
    • Ulrich Wedemeier, Laute
    • Anke Dennert, Cembalo
    • Simone Eckert, Diskant-/Bass-Viola da gamba und Leitung

An Englishman abroad

Samstag, 25. Oktober 2025, 19:00

England im 17. Jahrhundert: Zwischen der Monarchie unter Charles I. und der Revolution mit dem anschließenden Commonwealth toben politische, materielle und religiöse Interessenskonflikte, die in einem Bürgerkrieg eskalieren. Nach der Hinrichtung des Königs verbietet die puritanische Haltung der Revolutionäre die Musikausübung, die zuvor im Schutz von Königshaus und Kirche floriert hatte. Musiker werden rücksichtslos aus ihren Ämtern entfernt. Einige ziehen sich aufs Land zurück, verdingen sich als Landarbeiter oder Musiklehrer, andere fliehen ins Ausland. Nach der Restauration hat sich der musikalische Geschmack komplett gewandelt: Charles II. bringt aus dem französischen Exil die Vorliebe Ludwigs XIV. für die Violine auf die Insel, wo sie sich paart mit der traditionellen englischen Fantasie und so die neue Fantasie-Suite entsteht, eine Vorläuferin der Trio-Sonate.

Werke von W. Young, J. Jenkins, H. Purcell, G.P. Telemann

mit
  • Hamburger Ratsmusik
    • Iris Maron, Barockvioline
    • Simone Eckert, Viola da gamba
    • Anke Dennert, Cembalo
    • Ulrich Wedemeier, Laute

500 Jahre Hamburger Ratsmusik 2022

Die Hamburger Ratsmusik blickt heute auf ein halbes Jahrtausend Musikgeschichte in Hamburg zurück, denn die Stadt beschäftigte erstmals im Jahr 1522 festangestellte Spielleute. Nach dem Grundsatz „Gott zu Ehren und Hamburg zur Lust, Ergötzlichkeit und Nutz“ leistete sich die Stadt fortan ein Eliteensemble von acht Ratsmusikern. Dieses Jubiläum trifft im November 2022 auf Heinrich Schütz‘ 350. Todestag. Von den Zeitgenossen gerühmt als „allerbester Teutscher Componist“, war dieser höchstpersönlich nach Hamburg gereist, wo seine Schüler Matthias Weckmann, Christoph Bernhard und Johann Theile wirkten, und wo er den Pastor und Dichter Johann Rist traf. Mit Sicherheit hörte Schütz in Hamburg die weitgerühmten Ratsmusikanten, und dieser legendären Begegnung spürt das Jubiläumsprogramm nach. Die Uraufführung von „Hylas“, einem Werk des Hamburger Komponisten Tim Steinke, schlägt die Brücke in die Gegenwart.

Festkonzert Hamburg

Sonntag, 6. November

Karten unter https://katharinenkirche.reservix.de/events

St. Katharinen, 18:00 Uhr

mit
  • Theatre of Voices Leitung Paul Hillier
  • Andreas Fischer, Orgel
  • Hamburger Ratsmusik Leitung Simone Eckert
ZEIT Stiftung

elbwærts 22

Heinrich Schütz' Reisen

Städte für Impressionen anklicken

Zweimal reiste Heinrich Schütz, der „allerbeste Teutsche Componist“1, auf Einladung des dänischen Königs Christian IV. die knapp 1000 Kilometer von Dresden nach Kopenhagen. Abstecher führten ihn über Hamburg, um dort den Dichter Johann Rist zu treffen, und, da direkt an der Reiseroute gelegen, über Schloss Gottorf, wohin seine ehemalige Schülerin, die sächsische Prinzessin Maria-Elisabeth geheiratet hatte.

1000 Kilometer per Schiff, per Kutsche, zu Fuß - heute unvorstellbar beschwerlich, für Heinrich aber kein Hindernis.

Unsere Konzerttournee 2022/2023 bereiste die Stationen dieser langen Etappe durch zwei Länder und brachte anlässlich des 350. Todestag von Heinrich Schütz die Begegnungen mit seinen Schülern, Kollegen und Mäzenen zum Klingen.

NEUSTART KULTUR Stipendienprogramm Klassik
Bundesministerium
Mitteldeutsche Barockmusik
Kulturstiftung Schleswig Holstein
Kultusministerium Schleswig Holstein

Außerdem wird die Tournee des Theater of Voices und Hamburger Ratmusik durchgeführt mit der freundlichen Unterstützung von

Bitten og Mads Clausen Fond
Augustinus Fonden
Gangstedfonden
Lemvigh-Müller Fonden
William Demant Fonden
Toyota Fonden